13.07.2025 | Pressemitteilung Bürgerinitiative Naturpark Sächsische Schweiz
Totholzberäumung als Waldbrandprävention - Erkenntnisse nach dem Brand in der Gohrischheide
Der am 1. Juli ausgebrochene Brand im Naturschutzgebiet Gohrischheide zeigt erneut die enorme Bedeutung der Waldbrandvorsorge. Laut der Pressemitteilung des Landratsamtes Meißen vom 9. Juli sind 2.400 Hektar der Gohrischheide vom Brand betroffen.
Damit ist die insgesamt 2.800 Hektar große Heidefläche fast in ihrer Gesamtheit zerstört und das Naturschutzgebiet faktisch abgebrannt. Orte mussten evakuiert werden, mehr als hundert Bewohner waren davon betroffen und hunderte Einsatzkräfte befanden sich im Einsatz.
Einmal mehr wird nach dem Brand nach den Ursachen gefragt. In diesem Zusammenhang äußerte sich in einem am 8. Juli veröffentlichten Artikel in der Sächsischen Zeitung Waldbrandexperte Prof. Michael Gunter Müller zum Brand in der Gohrischheide mit bemerkenswerten Erkenntnissen zur Waldbrandprävention.
Müller plädiert nach einem Brand für die Beräumung toter Bäume aus dem Wald, da sonst das Brandrisiko sofort wieder vorhanden wäre. Binnen kurzer Zeit sei erneut Brennmaterial vorhanden, denn die Hitze des Brandes am Boden führt zum Absterben der Bäume. Viele Baumkronen blieben jedoch erhalten, obwohl diese genau wie das Wurzelwerk tot seien. Entsprechend fallen Nadeln, Blätter und trockene Äste zu Boden.
„In solch einem Fall muss man sich ganz schnell Gedanken machen, wie man mit diesem Problem umgeht. Zu glauben, die Natur macht das schon, ist komplett falsch. Man muss die toten Bäume aus dem Wald holen, sonst ist das Brandrisiko sofort wieder da“ - so wird Prof. Müller im Artikel der Sächsischen Zeitung zitiert.
Für den Waldbrandexperten steht zudem die - politisch entschiedene - völlige Unberührtheit der Natur in Wildnisgebieten und Nationalparks einer möglichen völligen Zerstörung dieser Gebiete im Brandfall gegenüber. Er verweist in diesem Zusammenhang auf das Brandereignis 2022 in der Sächsischen Schweiz.
Gleichzeitig sieht es Müller als wichtig an, Leben und Güter außerhalb dieser Wildnisgebiete zu schützen. Grundlegend gehören für ihn Waldbrände in Deutschland nicht zur natürlichen Waldentwicklung und spielen für das Ökosystem hier keine nützliche Rolle, denn jeder Waldbrand stellt eine starke Beeinträchtigung für die naturnahe Weiterentwicklung der Wälder dar.
Bürgerinitiative
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