Nationalpark? - Naturpark Sächsische Schweiz

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Braucht es (heute noch) einen Nationalpark Sächsische Schweiz?

Es braucht weiterhin den Natur- und Landschaftsschutz in unserer Kulturlandschaft Sächsische Schweiz. Aber die Rechtsvorschriften eines Nationalparks gemäß Bundesnaturschutzgesetz passen nicht mehr zur gelebten Praxis in unserer Heimat. Ein Nationalpark ist Naturschutz ohne menschliche Beteiligung.

Die durch EUROPARC erfolgte Evaluierung im April 2012 spricht von einer weiteren Reduzierung jeglicher Nutzung, von einer Ausweitung strenger Naturzonen ohne Management sowie von weiterem Wegerückbau. Selbst die Nationalparkverwaltung spricht auf ihrer Internetseite von einem „Entwicklungs-Nationalpark“.  

Die Hochwasser sowie die Waldbrände haben gezeigt, dass der Schutzstatus eine große Gefahr für die Menschen in der dicht besiedelten Sächsischen Schweiz ist. In Hohnstein zum Beispiel ist der tote Wald nur 50 Meter von der Ortslage entfernt. Die abgestorbene Fichtenmonokultur braucht einen aktiven Waldumbau, hin zu einem Mischwald. Also Wiederaufforstung. Denn die Fichte setzt sich ohne das Pflanzen von Laubbäumen wieder dominierend durch und es entstehen wieder klimainstabile Wälder. Das Fichten-Totholz muss als Brandlast aus dem Wald sowie als Treibgut entlang der Gewässer entnommen werden. Unsere Feuerwehren mussten sich zu den Brandherden sägen. Daher müssen Rettungswege und Sicherheitskorridore freigeschnitten werden. Das ist aber in deutschen Nationalparks gesetzlich untersagt.

Streng genommen muss auch alle touristische Werbung beendet werden. Der Tourismusverband kann seine Arbeit einstellen. Denn laut § 24 Bundesnaturschutzgesetz wird ein Naturerlebnis der Bevölkerung nur insoweit gestattet, wie es dem Schutzzweck des Nationalparks nicht entgegensteht. Wenn der NABU den Werbeeffekt des Nationalparktitels betont, handelt er gegen das Naturschutzrecht, welches er eigentlich schützen will. Der Tourismus und die Waldbewirtschaftung gehören aus der historischen Entwicklung felsenfest zur Sächsischen Schweiz. Sie sichern das Einkommen der Einheimischen in einer deindustrialisierten Region. Einen ökologischen Lastenausgleich gibt es ja für die Kommunen der Nationalparkregion nicht, dafür dass wir für den urbanen Raum im Freistaat die geschützte Natur vorhalten.

Der Nationalpark wurde 1990 mit guten Absichten gegründet. Dieses Experiment ist nach 32 Jahren gescheitert. Ein Naturpark passt besser zu unserer Kulturlandschaft und ermöglicht einen Naturschutz mit menschlicher Beteiligung. Die FFH-Gebiete, Vogelschutzgebiete und geschützten Bereiche bleiben erhalten. Eine umweltgerechte Landnutzung dient der Arten- und Biotopvielfalt. Die Sächsische Schweiz braucht den Einklang zwischen Natur und Mensch. Keiner will einen Massentourismus. Im Gegenteil: Im Naturpark ist ein nachhaltiger Tourismus vorgeschrieben. Die Aufgabe des Titels Nationalpark ist kein Verlust. Der dadurch besser erlebbare Naturraum Sächsische Schweiz ist ein Gewinn.

Daniel Brade
Bürgermeister Stadt Hohnstein
©  Naturpark Sächsische Schweiz
info@naturpark-saechsische-schweiz.de
https://www.naturpark-saechsische-schweiz.de
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